DVB-T – Eine medienkritische Unterstellung

Ein geschickter Schachzug könnte man die Zwangseinführung des digitalen Sendestandards im TV nennen. Ob folgender Gedankengang wirklich Tatsache ist und so real vollzogen wurde, kann ich nicht sagen, aber trotzdem wäre er wahrscheinlich.

Die Haushaltspauschale anstatt der GEZ-Gebühr wird vermutlich kommen, um die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit genügend Geld für ihren Verfassungsauftrag zu versorgen. Dass mancher Wellenchef bzw. Intendant verlauten lässt, dass mit der Einführung dieser Pauschale am Ende weniger übrig bleibt als zuvor, sei als inoffizielle Halbwahrheit mal so hingestellt.

Viel wesentlicher aber ist folgender Gedankengang: Durch die Abschaltung des Analogen TV-Signals werden durch DVB-T die Spartenkanäle der Öffentlich-Rechtlichen genauso für die breite Masse empfangbar wie z.B. der Volksmusikstadl auf den Hauptprogrammen. D.h. für Haushaltspauschale oder die GEZ-Gebühr ganz allgemein, dass kein Tatbestand mehr gegeben wäre, der eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Gebühren bei Ausstrahlung eines Programms für 50+ auf den Wellen der ARD länger rechtfertigen würde, denn die ZDFneo und andere Kanäle wären ja nun auf gleicher Augenhöhe verfügbar. Kein Programm würde also mehr Gefahr laufen durch öffentliche Hand zur Umstrukturierung gezwungen zu werden.

Einerseits zwar eine willkommene Sache. Andererseits – ein Schelm, wer Böses denkt: Ein gerissener Schachzug!

– Alle Angaben ohne Gewähr.

Benjamin Hartwich

Benjamin Hartwich, M.A. Medien- und Kommunikationswissenschaften. Privat betreut er mehrere Webprojekte, bloggt und podcastet. In seiner Freizeit gestaltet er seinen eigenen Webradiosender. Mit 14 Jahren hat er ein Schulradio in Augsburg aufgebaut. Neben dem Studium arbeitete er 6 Jahre beim Campusradio Campus Crew als Moderator, Technikleiter, Musikchef und Programmchef mit.

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