Das ist die Situation bei MuK

Vor ein paar Wochen wurden alle Medienstudenten in Passau gebeten, an einer Umfrage zur eigenen Studiensituation teilzunehmen. Diese wurde von MuK Aktiv in Zusammenarbeit mit Prof. Decker, der Fachschaft Philo, der Universitätsleitung und dem InteLeC Zentrum organisiert. Die Pressestelle der Uni Passau hat die Ergebnisse nun zusammengestellt:

Insgesamt haben gerade einmal ein Drittel der Studierenden an der Befragung teilgenommen, was wohl einerseits auf den zweiten Anlauf der Umfrage aufgrund eines Designfehlers zurückzuführen wäre, aber auch deutlich das Interesse bzw. die Sorge um das eigene Studium zeigt.

Medienlehre, Medien und Journalismus in der Gesellschaft sowie Medienwandel sind die am meisten gewählten Schwerpunktmodule:

Crossmedia und PR interessiert die Studenten im Profilmodul am meisten:

Laut Pressestelle sei der Grund für die Wahl des jeweiligen Moduls vor allem das Interesse am Arbeitsbereich und die Notwendigkeit für den Studienfortschritt, aber auch die Berufsorientierung spiele eine Rolle bei der Auswahl.

Es werden fast so viele Kurse besucht, wie eine Prüfungsleistung darin erbracht. Im Schnitt entspricht die Anzahl der belegten Kurse dem vorgeschriebenen Maß an Kursen (25-30 ECTS), die pro Semester besucht werden sollten:

D.h. die Tatsache, dass manche zu wenige Kurse belegen, liegt scheinbar auch an der fehlenden Kollegialität untereinander, denn im Schnitt passt es ja. Vielleicht wäre eine Stundenplanvorgabe auch für höhere Semester ratsam? Doch wie steht es um die Studienstruktur ganz allgemein sowie die Konsekutivität, falls man den Master auch noch machen möchte?

Der Praxisbezug und das Betreuungsverhältnis werden im Studiengang mittelmäßig eingeschätzt. Die Zufriedenheit bei der Bibliotheksausstattung, den technischen Ressourcen, der Kompetenz der Dozierenden und den Hochschulgruppen ist eher hoch.

Der Berufswunsch der Studierenden verteilt sich während des Studiums um – von Journalismus weg. Wen wundert es auch?

Hinzu kommen Medienwirtschaft, Mediendesign, Medienrecht und Eventmanagement als Berufsziele. Noch unschlüssig sind sich 17 Prozent der Befragten.

Was ist am Studiengang gut bzw. schlecht? In einer freien Textantwort wurde häufig angegeben:

  • mehr Kurse, um die Studierbarkeit zu verbessern
  • mehr Auswahlmöglichkeiten
  • mehr Praxisbezug und besserer Einbeziehung des ZMK
  • bessere Spezialisierungsmöglichkeiten: teilweise mehr im Bereich Journalismus, teilweise mehr im Bereich Kommunikation/PR
  • Kurse bzw. Veranstaltungen, die noch besser aufeinander aufbauen

Fazit

Die Umfrage zeigt mehrere Dinge deutlich:

  1. AufMuKen war eine Aktion, die weniger Leute wirklich bewegt hat, als sie den Anschein machte, denn die Ergebnisse sind nicht so schlecht und dass sich innerhalb weniger Monate so viel in einem Studiengang ändert – gerade bei knappen Ressourcen – ist unwahrscheinlich. Ebenso ist die geringe Teilnahme an der Befragung auch ein eigenartiges Signal.
  2. Der Aufbau des Studiums gerade im Master lässt zu wünschen übrig.
  3. Die einzelnen Kurse (und damit womöglich Lehrstühle) stehen viel zu sehr für sich. Zusammenarbeit wäre gefragt.
  4. Das ZMK ist toll, aber wenn der Praxisbezug durchschnittlich ist und in den Textantworten die bessere Verzahnung der Lehre mit den technischen Möglichkeiten im ZMK bemängelt wird, scheint hier nicht gehalten zu werden, was versprochen wird.

Benjamin Hartwich

Benjamin Hartwich, M.A. Medien- und Kommunikationswissenschaften. Privat betreut er mehrere Webprojekte, bloggt und podcastet. In seiner Freizeit gestaltet er seinen eigenen Webradiosender. Mit 14 Jahren hat er ein Schulradio in Augsburg aufgebaut. Neben dem Studium arbeitete er 6 Jahre beim Campusradio Campus Crew als Moderator, Technikleiter, Musikchef und Programmchef mit.

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